Hilfe für Menschen aus der Ukraine

„Willkommen in Breklum“

(up) Schon seit über einem Monat herrscht Krieg in der Ukraine. Die Bilder der Zerstörung und des unsäglichen Leids von Frauen, Männern und Kinder in diesem Land dominieren nach wie vor die Berichterstattung in den Medien. Laut UN-Flüchtlingskommission (UNHCR) sind bereits über zehn Millionen Menschen dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, das bedeutet: rund ein Viertel der ukrainischen Bevölkerung ist auf der Flucht. In dieser Situation engagieren sich unzählige Menschen in Deutschland und vielen Ländern Europas für die geflüchteten Ukrainer*innen. In der Nordkirche organisieren Gemeinden und Einrichtungen Transporte, bieten Wohnmöglichkeiten, leisten Übersetzungsdienste. Auch das Zentrum für Mission und Ökumene unterstützt Geflüchtete in Breklum und Hamburg. So wurde im Christian Jensen Kolleg in Breklum Wohnraum für derzeit zwölf Familien geschaffen. „Es ist einfach überwältigend, wie viele Menschen aus der Umgebung auf Anhieb bereit waren, den Menschen zu helfen“, meinte Charlotte Spingler. Die Referentin für Ökumenische Jugendspiritualität ist Mitglied in einem der Breklumer Helferteams. Parallel gibt es Unterstützerteams, zudem Ärzt*innen, Krankenschwestern sowie Seelsorger*innen gehören. Derzeit wohnen fünf Mütter mit acht Kindern zwischen vier und 17 Jahren in den bereit gestellten Wohnungen. Drei Frauen und ein sechsjähriges Kind werden in dieser Woche noch erwartet. Die Grundschulkinder können direkt vor Ort zur Schule gehen. Die Größeren besuchen die Gemeinschaftsschule im benachbarten Bredstedt und Husum, die beide Deutsch als Zweitsprache anbieten. „Wir haben einige Ehrenamtliche, die Ukrainisch sprechen. Sie unterstützen die Mütter bei Fragen und geben ihnen vormittags Deutschunterricht. Ganz wichtig ist dabei allen, so schnell wie möglich einen Alltag zu schaffen“, so Spingler.

„Es geht darum, dass Menschen erst einmal ankommen und zur Ruhe kommen können.“

In Hamburg –Othmarschen wohnen zwei Frauen und vier Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren im Gästehaus des Zentrums für Mission und Ökumene. Sie kommen aus der Stadt Dnipro. Sie werden erst einmal ein Jahr hier bleiben können. „Nach den Strapazen ist es wichtig, dass die Menschen erst einmal ankommen und Ruhe finden können“, erklärte Jörg Ostermann Ohno, Referent für Indien und Pazifik und Mitglied im Hamburger Team. „Es geht darum, die Familien darin zu unterstützen, dass sie ein einigermaßen normales Leben führen können. Soweit dass unter den Umständen überhaupt möglich ist“. Jörg  Ostermann-Ohno freut sich zu sehen, dass die Kinder mit Fahrrädern inzwischen das Gelände vor dem Gästehaus erobern. Anders als die Kinder in Breklum haben sich diese Kinder für einen Online-Unterricht entschieden. So haben sie weiterhin Kontakt zu ihren ukrainischen Lehrerinnen und Lehrern. „Das ist vertraut und gibt den Kindern in dieser Zeit zumindest etwas Kontinuität und Sicherheit“, so Ostermann-Ohno. Natürlich hoffen auch diese Familien, dass der Krieg bald beendet sein wird und sie wieder zurück in die Ukraine gehen können. Wann das allerdings sein wird, bleibt unklar.

Der Einsatz für Geflüchtete gehört bereits seit Jahren zu den wichtigen Aufgaben Zentrums. So setzt sich das Referat für Menschenrechte und Migration für die Anliegen der Menschen ein, die aus vielfältigen Gründen ihre Heimat verlassen mussten. Auf die Tatsache, dass zu den Fluchtursachen zunehmend auch klimabedingte Naturkatastrophen gehören, macht zudem die Infostelle Klimagerechtigkeit des Zentrums aufmerksam. Sie betont, dass vor allem die Menschen im globalen Süden am meisten  unter den Folgen der Klimaerhitzung zu leiden haben, obwohl gerade sie am wenigsten für Ursachen der Klimakrise verantwortlich sind. Zu den Hauptanliegen des Zentrums für Mission und Ökumene gehört, auf die Situationen von politisch, religiös und wirtschaftlich unterdrückten Menschen aufmerksam zu machen. Dazu zählt auch konkrete Hilfeleistung vor Ort, wenn sie notwendig ist.