Gebet für Myanmar

Nachdem Anfang Februar Myanmars Militär die Regierung gestürzt hat, ist die Situation im Land ungewiss. Der Konflikt zwischen Demonstrant*innen und Militär spitzt sich weiter zu. Die EMW ruft zur Fürbitte für die Menschen in Myanmar auf.

© Foto: Myriams-Fotos/Pixabay

„Der Militärputsch gegen die demokratisch gewählte Regierung hat die Hoffnungen auf eine Stabilisierung der jungen Demokratie in Myanmar erschüttert“, erklärt EMW-Referent Dr. Eckhard Zemmrich. Der Umsturz bestätige die Befürchtungen, dass der überwältigende Wahlsieg der „National League for Democracy“ bei den demokratischen Wahlen Ende 2020 vom Militär nicht anerkannt werden würde.

Die Mitarbeiterin einer Organisation in Myanmar, mit der das EMW zusammenarbeitet, sprach von dem schockierenden Umgang des Militärs mit den gewählten Volksvertreter*innen: „Politikerinnen und Politiker wurden festgenommen und das Internet und die Telefonleitungen gestört.“ Man versuche Ruhe zu finden und mit den Gegebenheiten umzugehen. Die durch Covid-19 ohnehin angespannte Lage sei unübersichtlich und sehr schwierig, so Zemmrich.

Mittlerweile haben verschiedene Kirchen, der Lutherische Weltbund, der Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und Missionswerke gegen das Vorgehen des Militärs protestiert und zum Gebet für die Bevölkerung aufgerufen. „Unsere Partner*innen in Myanmar hoffen auf unsere Fürbitte“, betont Pfarrer Eckhard Zemmrich. (frdu)

Fürbittgebet Myanmar

Dreieiner Gott, in dir leben Schöpfung, Erlösung und Versöhnung der Welt.
Im Vertrauen darauf rufen wir dich an um Hilfe überall dort,
wo Zerstörung, Zwang und Verfeindung am Werk sind.

Darum bitten wir dich heute besonders für die Menschen in Myanmar,
denen ein Militärputsch ihre gewählte Regierung genommen hat:

Stärke die Protestierenden in ihrer Hoffnung und in ihrem Willen
zu friedlichem Widerstand,
die Gefangenen in der Gewissheit, dass sie nicht allein sind,
die Verletzten, dass sie versorgt werden und genesen,
stärke sie alle in ihrer Gemeinschaft und ihrem Zusammenhalt.

Bewahre vor einem Ausufern der Gewalt,
vor Rechtlosigkeit, Grausamkeit und Blutvergießen,
lass die Einsicht bei den jetzt Mächtigen wachsen,
dass innerer Frieden nicht gegen den Willen des Volkes erreichbar ist
und dass die Zukunft des Landes den Frieden braucht.

Steh besonders den Christinnen und Christen im Lande bei
und allen, die in den Kirchen Verantwortung tragen,
dass ihnen die Kraft zum Frieden erhalten bleibt,
dass sie sich für Versöhnung einsetzen,
und dass Furchtlosigkeit und Hoffnung sie nicht verlassen.

Dreieiner Gott, aus dir kommt alle Kraft des Lebens und der Liebe,
hilf uns zu erkennen, wo wir helfen können,
um Not zu lindern und Hoffnung zu stärken.
Öffne uns Augen, Herzen und Hände für die weltweite Gemeinschaft,
in der wir durch Jesus Christus stehen. Amen.

Weitere Informationen

Seit dem Militärputsch vom 1. Februar 2021 haben sich myanmarische und internationale kirchliche Akteure mit offiziellen Stellungnahmen und Verlautbarungen zu Wort gemeldet. Hier finden Sie eine Auswahl davon.

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