„Krieg ist keine Antwort“

Christliche Kirchen und religiöse Organisationen beschreiben gegenüber ihren deutschen Partner*innen ihre Lage hinsichtlich der seit Tagen andauernden Proteste und bewaffneten Anschläge in Israel und Palästina. Dass „Gewalt zu noch mehr Gewalt führt“, betonen alle Seiten und fordern die Gegenseite zum Waffenverzicht auf. Kirchen und interreligiöse Organisationen bieten sich als Vermittler*innen an.

© Foto: Sander Crombach/unsplash

„Unsere Forderungen bleiben auch angesichts der aktuellen Entwicklung bestehen“, formuliert der Mittelöstliche Kirchenrat auf seiner Website. Erst, wenn die Besetzung „des palästinensischen Volkes und die Inanspruchnahme ihrer Freiheit und Würde“ beendet werde, könne dies „zu dauerhafter Stabilität und Frieden in der Region führen“. Der Teufelskreis von Gewalt müsse durchbrochen werden, fordern die Bischöfe.

In der komplexen, unübersichtlichen Situation, bei der es in Jerusalem zu Gewalt zwischen jüdischen Israelis und Palästinenser*innen und zu Raketenangriffen von beiden Seiten gekommen war, fordert der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELCJHL), Sani Ibrahim Azar, in einer öffentlichen Stellungnahme alle Beteiligten dazu auf, verantwortungsvoll und beruhigend zu handeln.

„Krieg ist keine Antwort“, erklärt Dr. Sarah Bernstein, Direktorin des Rossing Centers, einer Organisation in Jerusalem, die sich dem interreligiösen, multi-ethnischen Lernen verschrieben hat. Der Kreislauf der Gewalt in Israel und Palästina sei keine Möglichkeit die Konflikte und Streitigkeiten zu lösen, betonte sie in einem Schreiben, das sie auch an die Evangelische Mission Weltweit, die die erfolgreiche Organisation seit vielen Jahren unterstützt, schickte.

Trotz der Gewalt, die das Bildungs- und Dialogzentrum umgibt, treffe man sich dort weiterhin. Bernstein zitiert einen Gast nach einem Treffen am vergangenen Sonntag: Die Gruppe, in der man gemeinsam an einem Fastenbrechen-Essen teilgenommen habe, sei ein „Leuchtfeuer in der Dunkelheit“.

Die Organisation weigere sich, „einem Diskurs der Angst und des Hasses nachzugeben“. Statt dessen wolle man weiterhin „eine Realität schaffen, in der Respekt, Gerechtigkeit und Gleichheit“ Grundlage der Problemlösung sei. Dafür müssten Gesetze für alle ethnischen Gruppen gleichermaßen gelten und alle religiösen Bedürfnisse und Stätten respektiert werden, fordert die Direktorin des Rossing Centers. (frdu)

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