
Theologische Ausbildung
Die EMW unterstützt und begleitet im Auftrag ihrer Mitglieder ökumenisch-theologische Aus- und Fortbildung in Partnerkirchen weltweit.
Mehr ...Der von Christine Büchner und Nathalie Giele herausgegebene Band „Theologie von Frauen im Horizont des Genderdiskurses” kontert die Ausgrenzung von Frauen* im theologischen Diskurs mit Erkenntnissen, die aus dem gesamten Fächerkanon der Theologie kommen. Die Autorinnen* greifen Themen aus den Bereichen des Feminismus und der Genderforschung auf, für die bis heute selten Raum ist. Christiane Ehrengruber hat das Buch für uns gelesen.
Christine Büchner/ Nathalie Giele (Hg.): Theologie von Frauen im Horizont des Genderdiskurses. Matthias Grünewald Verlag. ISBN 978-3-7867-3239-6
Historisch gesehen, sind die Kirchen und auch die akademische Theologie Orte, an denen Frauen* weniger Gehör finden als Männer*. Und auch heute sind Frauen*, gerade in der römisch-katholischen Kirche noch aufgrund ihres Geschlechtes von einigen Ämtern ausgeschlossen. Auch für Themen aus den Bereichen des Feminismus und der Genderforschung ist bis heute selten Raum.
So lautete die Ausgangsthese, die die katholische theologische Fakultät in Hamburg dazu anregte, eine Ringvorlesung mit dem Titel „Theologie von Frauen im Horizont des Genderdiskurses“ zu veranstalten. Ausschließlich Frauen* wurden eingeladen, Vorlesungen zu halten und es erschien ein Buch, das diese Vorträge bündelt. Die Forschung von Männern* im Bereich der Geschlechterforschung und auch besonders im Themenfeld der Männlichkeit solle hierbei nicht abgewertet werden, jedoch gehe es bei diesem speziellen Projekt nun einmal nicht um Männer*.
Das Ergebnis ist ein Buch, das Texte aus allen theologischen Teilbereichen vereint. Es finden sich religionswissenschaftliche, interreligiöse, biblische, historische, systematisch-theologische und praktisch-theologische Perspektiven. Auch die verschiedensten Aspekte aus dem Feld Gender und Sexualität werden in den Blick genommen.
In „Theologie von Frauen im Horizont des Genderdiskurses“ stehen unter anderem exegetische Überlegungen zur Schöpfungsordnung neben einem Text, der die Frage stellt, ob Fontevraud ein Ort war, an dem Geschlechtergerechtigkeit herrschte. Ein Text beschäftigt sich mit Weiblichkeitssymbolik und Sexismus in der japanischen Religion und ein weiterer stellt Überlegungen zum Einfrieren von Eizellen an. Diese bunte Sammlung trifft das Ansinnen genau in den Kern: einen Raum für die Überlegungen finden, die sonst nirgends einen Ort haben und denjenigen Raum geben, die sonst belächelt werden.
Den Herausgeberinnen ist es gelungen, durch ein theologisch fundiertes Herangehen und die Wissenschaftlichkeit der Autorinnen* ein Werk herauszugeben, das in dieser Weise hoffentlich nicht das einzige bleiben wird. Intersektional, pointiert und reflektiert nähern sich die Autorinnen* den Themen, die in der Theologie sonst keine Betrachtung finden – bisher. Dies ist vielleicht der erste von vielen Schritten, die diese Situation verändern.
Christiane Ehrengruber
Die Schreibweise Frauen* soll verdeutlichen, dass hier alle Personen gemeint sind, die sich unter der Bezeichnung „Frau“ definieren, definiert werden und/oder sich sichtbar gemacht sehen.
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