
Theologische Ausbildung
Die EMW unterstützt und begleitet im Auftrag ihrer Mitglieder ökumenisch-theologische Aus- und Fortbildung in Partnerkirchen weltweit.
Mehr ...Beim Welttag der Bildung, der jedes Jahr am 24. Januar gefeiert wird, geht es um inklusive und gerechte Bildung. Auch die EMW fördert unter dieser Prämisse Projekte, z. B. Bibeldiplomkurse für Gehörlose in Argentinien.
© Foto: Patrick Fore/unsplash | Inklusive Bibelwissenschaft: Ein Diplomkurs für Gehörlose in argentinischer Gehörlosensprache macht Hoffnung.
Erst 2018 riefen die Vereinten Nationen den Gedenktag ins Leben. Denn integrative, gerechte und qualitativhochwertige Bildung ist eine der Kernforderungen der 2015 ausformulierten Nachhaltigkeitsziele der UN. Zudem ist, nach Einschätzung der UN, Qualitätsbildung die Schlüsselvoraussetzung, um auch die anderen Nachhaltigkeitsziele im Kampf gegen Klimakrise und globale Rezession zu erreichen. Kirchen und kirchlichen Bildungsträgern kommt nicht selten eine besondere Rolle bei der Mitwirkung zu, denn die Qualifizierung und Befähigung von Menschen im Kampf gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit gehört für viele auch zu ihren gewählten Kernaufgaben. Die EMW fördert integrative und inklusive Bildungsprojekte im Bereich theologischer Ausbildung, Mission und Ökumene weltweit.
Ein Projekt, das die EMW in diesem Jahr fördert, hat das Seminario Internacional Teológico Bautista (SITB) in Argentinien ins Leben gerufen. Zusätzlich zu den seit 2021 bestehenden theologischen Kurz-Kursen für Gehörlose, die die Bildungseinrichtung anbietet, wird ab März 2023 ein Diplomkurs zur Einführung in die Bibelwissenschaft in argentinischer Gebärdensprache angeboten – ganz im Sinne der Mission des SITB, das für sich in Anspruch nimmt, eine ganzheitliche Ausbildung für Menschen anzubieten, die dem Ruf Gottes folgen, um einer Transformation der argentinischen Gesellschaft zu dienen. Wenngleich das Seminar bei seiner Gründung 1912 vor allem baptistische Absolvierende im Blick hatte, will das SITB inzwischen Studierende aller christlichen Konfessionen ansprechen. Ein Konzept, das aufgeht. Nur noch etwa 45 Prozent der Studierenden sind Baptist*innen. Hinzu kommen Mitglieder katholischer, adventistischer, anglikanischer, lutherischer, methodistischer, presbyterianischer und Pfingst-Kirchen.
Der Wunsch nach einem Diplomkurs in Bibelwissenschaft ist aus der Gehörlosen-Gemeinschaft selbst und durch die eingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe entstanden, die argentinische Gehörlose vieler Orts in Argentinien erleben. „Es gibt viele Gehörlose, die können kein Spanisch lesen und verständigen sich ausschließlich durch Gebärdensprache. Eine Bibel in Gebärdensprache gibt es aber noch nicht“, berichtet Viviana Barrón, Direktorin der SITB. Mit dem Projekt sind große Hoffnungen verbunden: Zum einen soll es die Möglichkeit schaffen, das gehörlose Absolvent*innen das Gelernte in die Gehörlosengemeinschaft hineintragen und so als Multiplikator*innen dienen, zum anderen, dass aus der gemeinsamen Arbeit eine Bibel in Gebärdensprache entsteht. „Ich freue mich, dass die EMW dieses innovative Projekt fördert. Es ist ein wichtiger Beitrag zur Inklusion, Menschen den Zugang zu Gottes Wort zu ermöglichen“, sagt EMW-Referent Michael Biehl. Eine Perspektive, die hoffentlich zu Recht Hoffnung macht, denn die Möglichkeiten für eine theologische Ausbildung für gehörlose Menschen in Argentinien und Lateinamerika insgesamt sind noch sehr begrenzt.
Tanja Stünckel
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