
Theologische Ausbildung
Die EMW unterstützt und begleitet im Auftrag ihrer Mitglieder ökumenisch-theologische Aus- und Fortbildung in Partnerkirchen weltweit.
Mehr ...Radikale Anhänger*innen des Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro stürmten am 8. Januar 2023 in Brasiliens Hauptstadt Regierungsgebäude mit dem Vorsatz, der Demokratie zu schaden. Die Brasilianerin Christiane Rezende, Psychologin und Koordinatorin der Kindernothilfe in Brasilien, reagiert in einem kurzen Statement auf die Lage und fasst die momentane Situation und Gefühlslage zusammen.
© Foto: Matheus Camara da silva/unsplash | Die Unruhen in Brasilien gelten als Angriff auf seine Demokratie.
Es schockiert uns – und macht uns unendlich traurig, miterleben zu müssen, wie an diesem Sonntag unsere Demokratie auf kriminelle und zerstörerische Weise angegriffen wurde. Diejenigen, die für diese Gewaltexzesse die Verantwortung tragen, verleugnen die Existenz eines demokratischen Rechtsstaats in Brasilien – und sind nicht bereit, eine durch die Mehrheit der Wählenden legitim zustandsgekommene Regierung zu akzeptieren.
Wir hier, die Teams von Kindernothilfe Brasilien – und ganz sicher auch unsere Kolleg*innen bei den brasilianischen Projektpartnern und so vieler anderer ökumenischen Organisationen und Netzwerke in unserem Land, die wir für mehr soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte arbeiten – verurteilen den Angriff auf die demokratischen Institutionen unseres Landes in aller Entschlossenheit und sind zutiefst davon überzeugt, dass die einzige Möglichkeit, um den Autoritarismus zu überwinden, der Mut zu mehr Demokratie ist! Das, was hier am Sonntag geschehen ist, dürfen wir nie mehr vergessen!
Wir müssen Vertrauen in die zuständigen öffentlichen Institutionen und in die jetzt notwendigen rechtlichen Schritte haben, um diejenigen zu identifizieren und konsequent zur Rechenschaft zu ziehen, die für diesen orchestrierten und von langer Hand vorbereiteten Angriff auf das Parlament, die Regierung und das Oberste Gericht Brasiliens die Verantwortung tragen. Nur so wird es möglich sein, gemeinsam in einem Land zu leben, in dem Rechtsprinzipien – und dabei denken wir vor allem auch an die Rechte von Mädchen, Jungen und jungen Menschen – garantiert werden. Nur mit den Sicherheiten und Garantien eines Rechtsstaates ist es möglich, dass Kinder und Jugendliche in Würde aufwachsen – und geschützt zu Hause und in ihren Vierteln leben können.
Zusammen mit dem Kindernothilfe-Partnerorganisationen in Brasilien werden wir als Teil der Zivilgesellschaft in diesem Land mit unseren Kräften und unserem Engagement dazu beitragen, dass alle Versuche, die Fundamente des Rechtsstaats zu zerstören, scheitern! Deshalb vertrauen wir, dass die zuständigen staatlichen Institutionen Erfolg bei der bereits begonnenen rechtlichen und politischen Aufarbeitung des Geschehenen haben – und unser Land in Zukunft vor derartigen kriminellen Angriffen schützen können!
Christiane Rezende
Christiane Rezende ist Psychologin. Sie arbeitet seit 2006 für Kindernothilfe-Brasilien und koordiniert eines der beiden KNH-Büros im Land. Geografisch ist ihr Team für die Beratung und Begleitung der Partnerorganisationen in den Bundestaaten Rio de Janeiro, São Paulo, Minas Gerais und Bahia zuständig. Das zweite Kindernothilfe-Brasilien-Team arbeitet von Recife im Bundesstaat Pernambuco aus und begleitet die Partner im Nordosten. Kindernothilfe engagiert sich seit 1971 in Brasilien.
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