Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden K.d.ö.R.
Die Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden (AMG) ist der Dachverband von 56 mennonitischen Gemeinden mit ca. 5.000 getauften Gemeindegliedern. Die Wurzeln dieser Gemeinden gehen auf die Täuferbewegung der Reformationszeit im 16. Jahrhundert zurück. Die Gemeinden sind zum Teil seit 300 bis 400 Jahren in Deutschland ansässig. Die Ablehnung einer zu engen Verquickung von Staat und Kirche hat sich bis in die Gegenwart gehalten. Kirche soll immer unabhängig die Stimme erheben können – auch gegen die Regierung und Mächtige. In den Gemeinden gibt es kein verbindliches Lehramt und keine Kirchenhierarchie. Von Anfang an kommt der Bergpredigt eine herausragende Bedeutung zu: Frieden zu stiften und von Gewalt befreit zu leben gilt daher als Identifikationsmerkmal mennonitischer Gemeinden und ChristInnen.
Weltweit gibt es heute in der Mennonitischen Weltkonferenz 1,3 Millionen Mitglieder, wovon 55 Prozent heute in den Süd-Ländern wohnen. Partner- und Projektbeziehungen zu ausländischen Partnern werden überwiegend über die selbstständigen Komitees und Vereine realisiert, die auf der Plattform „AMG“ (www.mennoniten.de) verzahnt und vernetzt sind.
Wesentlich sind hier besonders das Missionskomitee (DMMK), das Friedenskomitee (DMFK), sowie die beiden Vereine „Mennonitisches Hilfswerk“ (MH) und „Mennonite Voluntary Service“ (CD). Im Auftrag der AMG werden die jeweiligen Schwerpunkte gelegt und die Beziehungen mit Leben gefüllt:
- Das DMMK (www.mission-mennoniten.de) greift Missionsinitiativen von Gemeinden auf, bündelt diese und setzt sie vor allem in der weltweiten mennonitischen Geschwisterschaft um. Eine Priorität wird in der Unterstützung einheimischer Gemeinden in Afrika, Asien und Südamerika, im Bereich Evangelisation und Gemeindegründung gesehen. Überall werden Möglichkeiten für internationale Missionserfahrungen geschaffen.
- Die Möglichkeit, Lernerfahrungen dieser Art zu machen, wird von „Christliche Dienste“ (www.christlichedienste.de) angeboten. Christliche Dienste wird durch die Zusammenarbeit mennonitischer Werke in Diakonie, Friedensdienst und Mission getragen und arbeitet als ein Zweig des „Mennonite Voluntary Service e.V“. CD vermittelt Freiwilligendienste im Ausland in unterschiedliche Einsatzstellen, die jeweils unter der Leitung von einheimischen Projektpartnern stehen. Die Freiwilligen engagieren sich beispielsweise für Straßenkinder, Menschen mit Behinderung, alte oder suchtkranke Menschen, alleinstehende Mütter, Flüchtlinge, Häuserbau für Obdachlose, Konfliktvermittlung und gerechte Vermarktung von Produkten der ärmsten Länder.
- In den Projekten des DMFK (www.dmfk.de) finden sich die Schwerpunkte Frieden und gewaltfreie Konfliktvermittlung. Menschen und Gemeinden sollen gestärkt und befähigt werden, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Gemeinsam als Friedenskirche leben, die Komplexität von globalen Problemen, die zu Unfrieden führen, benennen und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, so lässt sich das Selbstverständnis zusammenfassen. Als aktuelles Beispiel im Sommer 2015 kann die Begleitung von neu angekommenen Flüchtlingen auf der Insel Lesbos stehen.
- Ein wesentlicher Arbeitsbereich des MH (www.menno-hilfswerk.de) ist die Unterstützung von Flüchtlingen und AsylbewerberInnen in Deutschland. Ein Team von Mitarbeitenden im Menschenrechtszentrum (Karlsruhe) ist für die geflohenen Menschen da. Sie bieten Besuche, Deutsch-, Computer- und Kochkurse an und stehen für alltägliche Fragen und Probleme zur Verfügung.
Außerdem leistet das MH weltweite Katastrophenhilfe und Entwicklungsarbeit mit Partnern. In den letzten Jahren hat sich der Schwerpunkt auf die Beziehungen mit Partnern in Afrika verschoben (Äthiopien, Ghana, Benin, Simbabwe, Kenia, Tansania, Kongo, Kenia, u.a.).
Schwerpunkte in diesen Beziehungen sind: Schulbau, Schulungen /Aufklärung, Kleinkredite, Spar- und Darlehensgruppen.
Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden K.d.ö.R.
Edwin Boschmann (Ansprechpartner für Missionsangelegenheiten)
Blumentorstr. 12
76227 Karlsruhe
Tel.: +49 721 42831