Weltweite Förderung von Mission und Ökumene

Die „Liste des Bedarfs“ ist das Förderprogramm der EMW, das durch Zuwendungen von evangelischen Landes- und Freikirchen getragen wird. Schwerpunkte sind die Förderung von missionarisch-ökumenischen Programmen und Projekten globaler, kontinentaler und nationaler Zusammenschlüsse von Kirchen und kirchennahen Organisationen sowie von theologischer Ausbildung weltweit.

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Ein Zeichen ökumenischen Miteinanders weltweit

Schon seit der Gründung der Liste des Bedarfs ist die Unterstützung der theologischen Ausbildung ein bedeutender Förderschwerpunkt. Die Bandbreite der Partnerbeziehungen reicht von großen universitären Zusammenschlüssen in Indien bis zum lokalen Seminar auf Kuba. Neben der theologischen Ausbildung werden Anträge von regionalen und nationalen Kirchenräten und –bünden ebenso wie missionsbezogene Programme der globalen kirchlichen Zusammenschlüsse (Ökumenischer Rat der Kirchen, Lutherischer Weltbund, Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen) und die Weltbibelhilfe gefördert. Interesse wecken, informieren und das Engagement für Mission und Ökumene in den deutschen Kirchen und der Öffentlichkeit fördern, das ist der Fokus des vierten Förderbereichs Öffentlichkeitsarbeit und Bildung.


  • Liste des Bedarfs – ein ungewöhnlicher Name

    1963 wurde die „Liste des Bedarfs“ als gemeinsames Programm von evangelischen Landes- und Freikirchen ins Leben gerufen. Damit nehmen sie an der missionarisch-ökumenischen Arbeit ihrer Geschwisterkirchen weltweit teil. Hinter dem ungewöhnlichen Namen des Förderinstruments stehen grundlegende theologische Einsichten.

    Das ökumenische Miteinanderteilen im Sinne von Apg 4, 32-35 war und ist der Grundgedanke, der Kirchen und Missionen zur Gründung der Liste des Bedarfs bewegte – also des Teilens der Guten Nachricht und des von Gott gegebenen Reichtums an Ideen, dem Engagement von Menschen und von Finanzen. Von Anfang an war deutlich, dass die Kirchen in Afrika, dem Mittleren Osten, Asien, Lateinamerika und Ozeanien ihre Aufgaben und Bedürfnisse am besten einschätzen können. Damit aber kein Wettbewerb um die – bereits zu jener Zeit den Bedarf bei weitem nicht abdeckenden – Mittel entstand, war der weitere Plan, diese Bedürfnisse in die Beratungen der weltweiten christlichen Zusammenschlüsse einzubringen. Die „Liste“ ist damit ein Instrument des „sharing of resources“, das bis zum heutigen Tag Bestand hat und dazu führt, dass mit globalem Blick beraten wird, wie der Mitteleinsatz zur Förderung der Aufgaben in Mission und Ökumene regional, national und lokal erfolgen soll.


  • Förderschwerpunkte

    Weltweite Partner: In einer sich deutlich wandelnden Landschaft der weltweiten Christenheit behalten die weltweiten Partner, insbesondere durch ihre missionsbezogenen Programme, eine herausragende Bedeutung für die ökumenische Bewegung.

    Theologische Ausbildung: Nur durch qualifizierte Aus– und Fortbildung von Laien, Geistlichen und Lehrenden können Kirchen vor Ort und die ökumenische Gemeinschaft den lokalen und globalen Herausforderungen der Gegenwart angemessen begegnen. Deshalb erhält dieser Förderbereich auch zusätzliche Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes.

    Kontinentale Partner und Themen: Hier stehen kurz- und mittelfristige Vorhaben einer Vielzahl von Partnern im Vordergrund, zum Beispiel ökumenische Begegnungen, Programme zum christlich-muslimischen Dialog u.v.m. Durch die Förderung sollen die Partner u.a. befähigt werden, auf neue kirchlich-missionarische, aber auch ökumenische Herausforderungen zu reagieren.

    Öffentlichkeitsarbeit und Bildung: Die Einsichten und Erfahrungen in der weltweiten Mission sollen so aufgearbeitet werden, dass sie zur Stärkung der gemeinsamen missionarischen Verantwortung von Gemeinden und Kirchen bei uns beitragen. Dazu gehören zum Beispiel die Publikationen der EMW, aber auch Konferenzen zu Themen aus Mission und Ökumene und Bildungsveranstaltungen aus diesem Themenbereich.


  • Vergabe der Mittel

    Ein von der Mitgliederversammlung der EMW berufenes Gremium steht für Transparenz in Planung und Mittelvergabe. Der Bewilligungsausschuss berät und beschließt über die Vergabe der Mittel, die von den Landes- und Freikirchen der „Liste des Bedarfs“ zur Verfügung gestellt werden. Die Mitgliederversammlung der EMW hat elf Vertreter*innen von Kirchen, Mitgliedswerken und weitere Personen mit Kompetenzen in den Förderbereichen in den Ausschuss berufen. Die Units in der Geschäftsstelle arbeiten dem Ausschuss zu und begleiten die Projekte.


Projekte und Partner

Aus den Mitteln der Liste des Bedarfs werden durch die EMW Aufgaben der Weltmission und Evangelisation gefördert. Lernen Sie einige unserer Partner kennen und erfahren Sie mehr über die geförderten Projekte und Programme.

Liste des Bedarfs 2022

Mit insgesamt 5,5 Mio Euro konnten 2022 wieder zahlreiche ökumenisch-missionarische Programme und Projekte weltweit gefördert werden.

Als weltweite Partner erhielten der Ökumenische Rat der Kirchen TEUR (Tausend Euro) 907, der Lutherische Weltbund TEUR 820 und die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen TEUR 270 für missionsbezogene Programme. Die Weltbibelhilfe wurde mit TEUR 650, die World Student Christian Federation mit TEUR 650 und der CVJM-Weltbund mit TEUR 15 gefördert.

Die Theologische Ausbildung weltweit konnte mit insgesamt TEUR 2.059 gefördert werden. Darin enthalten sind TEUR 970 des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung (EWDE).

Kurz- und mittelfristige Projekte kontinentaler Partner konnten mit TEUR 432 unterstützt werden. Maßnahmen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Bildung wurden mit TEUR 255 gefördert.

Für Transparenz und gegen Korruption

Korruption zerstört Leben, verletzt die Würde des Menschen und behindert die gesellschaftliche Entwicklung. Deshalb verpflichten sich die Werke unter dem Dach der EMW zu Transparenz und Partizipation und zum gemeinsamen Kampf gegen jede Form von Veruntreuung, Zweckentfremdung und Korruption.

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